Tomaten vorziehen: 4 häufige Fehler vermeiden

Nur aus geeignetem Tomatensamen lassen sich Tomaten erfolgreich ziehen. Weiter entscheiden der Zeitpunkt der Saat sowie gut vorbereitete Anzuchterde über erfolgreiche Ernten aus dem heimischen Garten.

Knackige rote Tomaten wachen als Leckerbissen auch im Garten und auf manchem Balkon. Dieses sonnengereifte geschmackvolle Gemüse unterscheidet sich besonders angenehm von angedrückten oder verwässerten Massenprodukten aus manchen Geschäften. Dazu lässt sich guter Tomatensamen kaufen und dann fachkundig aussäen.

Saatzeit und Sortenwahl

Viele Einsteiger säen im Spätfrühling oder Frühsommer — tatsächlich gilt bereits der März als bevorzugter Saatmonat, also der Winterausklang. Unter Fleisch- und Kirsch-, Stab- sowie Buschtomaten und ungezählten weiteren Sorten finden sich alte wie neugezüchtete Arten. Dazu gehören auch Reise- und Johannisbeer-, Eier- oder Flaschen- sowie Birntomaten.

Beschleunigte Keimung

Oft vernachlässigen Tomatenanfänger die Sorge für den optimalen Wachstumsstart: Vorgequellte Tomatensamen keimen rascher. Dazu genügt eine Nacht des Quellens in lauwarmem Wasser oder gar erkaltetem Kamillentee. Letzerer beugt Schimmel- bzw. Keimlingserkrankungen wirkungsvoll vor. So schwimmen dann auch besonders kompakte Tomatenkörner beim obligatorischen Angießen nicht so leicht davon.

Geeignete Anzuchterde und Töpfe

Lockere Anzuchterde mit feiner Körnigkeit optimiert die Anzucht hochwertiger Tomaten. Ohne Erfahrung düngen Hobbygärtner ihre Tomatenerde oft, was gute Ergebnisse erschwert. Kleine Torftöpfe bzw. gekaufte Anordnungen vieler Töpfe bilden dann die Basis des Tomatenbeets. In jedem Fall stellen Profis die Töpfe dicht aneinander, damit die Erde länger feucht bleibt. Ein Miniatur-Gewächshaus beherbergt dann die Tomatentöpfchen.

Die Anzuchterde füllt die Töpfe locker bis kurz unter dem Gefäßrand. Sanftes Aufklopfen der Töpfchen auf festem Untergrund füllt größere Luftlöcher im Topfinneren. Abschließend drückt ein Topfboden die Erde sanft fest — die Anzuchterde muss unbedingt locker bleiben.

Aussäen

Drei bis fünf Tomatensamen besetzen die Oberfläche der Anzuchterde in jedem Topf, wozu eine feine Pinzette gute Dienste leistet. Anschließend bedeckt übersiebte Anzuchterde die Samen ganz dünn. Danach drückt ein Topfboden die überdeckten Samen sehr sanft an – das oft praktizierte Festdrücken gilt als klassischer Fehler. Einsteiger vergessen zudem gerne das Namensschildchen an jedem Topf: Dort steht der genaue Name der gesäten Tomatensorte.

Warme Feuchtigkeit

Tomatensamen benötigen Befeuchtung, wobei Neulingen eine Menge Fehler passieren. Gießen bis zur Durchnässung verbietet sich absolut, während das Übersprühen der Töpfchen als optimal gilt. Hierzu passt entkalktes, lauwarmes Wasser. Danach fühlt sich die Anzuchterde wie ein ordentlich ausgedrückter Tafelschwamm an. Schimmel befällt oft diese feuchte Aussaaterde, was fein übersiebter Sand vermeidet.

Abschließend wandern die Tomatentöpfchen in das Minigewächshaus. Dort bildet sich typisches Treibhausklima mit hoher Luftfeuchte bei gleichmäßig hoher Temperatur. Hierzu empfehlen sich 20 bis 25 Grad Celsius — helles Licht hingegen brauchen Tomaten nicht zum Keimen.

Der Beginn ist entscheidend

Der Beginn ist entscheidend

7 Gedanken zu „Tomaten vorziehen: 4 häufige Fehler vermeiden

  1. Ulrike Neumann

    Hallo Michaela,
    Das sind sehr gute Tipps.
    Wir hatten letztes Jahr auch Torftöpfe verwendet, werden in diesem Jahr aber wieder in Plastetöpfen ziehen, da wir das Gefühl hatten, das die Wurzeln nicht so reichlich entwickelt waren.
    Ich sähe in kleine Töpfchen, die zusammenhängen und pikiere. Dadurch werden die kleinen Pflanzen noch angeregt. Natürlich muss immer schön gegossen werden, ohne dass die Töpfe im Wasser stehen, also überschüssiges Wasser muss abfließen können.
    Klar, wenn man hunterte Pflanzen zieht, spart man sich Arbeit mit den Torftöpfen.
    Viele Grüße Ulrike Neumann

    Antworten
  2. Jörn

    Hallo,
    geht auch destilliertes Wasser zum Gießen (Besprühen) der Samen und anschließend auch der Jungpflanzen? Wir haben hier nämlich verdammt hartes (sprich total kalkhaltiges) Wasser…

    Danke schon mal.

    Grüße
    Jörn

    Antworten
    1. Andy Krüger

      Hallo, ich verwende für meine Anzucht seit Jahren erfolgreich Seramis anstatt Anzuchterde. Auch sähe ich nicht in Töpfe, sondern in Pflanzschalen (Unterteile von Minigewächshäusern) und dann jede Sorte in einer Reihe aus. Danach pikiere ich in Töpfchen 7x7x9cm.
      Gruß Andy

      Antworten
  3. Martina

    Hallo, interessanter Blog.
    Ich säe sie auch in kleine Plastiktöpfe. Ca 4 Korn pro Topf.
    Wenn sie zwei normale Blattpaare haben dann pikiere ich sie in einen etwas größeren Topf und setzte sie auch tiefer.
    Auf ein gutes Tomatenjahr 2019

    Viele Grüße

    Martina

    Antworten
  4. Franz Haindorfer

    Das mit dem nicht gießen was Herr Steckovic sagt stimmt nur zum Teil in Burgenland wo er seine Tomaten produziert liegen die Tomatenfelder teilweise unter dem Meeresspiegel daher gießt er sie nicht bei uns funktioniert das nicht.

    MfG Franz Haindorfer

    Antworten
  5. Irene Jaessl

    Ist Ihnen aufgefallen, dass in Ihrem letzten Blog ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Aussaat niemals vor 1.April erfolgen darf? Jetzt schreiben Sie dass März das ideale Datum ist. ??

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Jörn Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert